DIE Kamera für Hangout on Air – Logitech CC 3000e
Seit einer Woche habe ich die Logitech Conference Cam CC3000e jetzt im Testeinsatz. Ich habe sie mehrfach in Hangouts und Hangouts on Air eingesetzt und bin schlichtweg begeistert. Leider hat es Logitech erst jetzt geschafft, mir dieses Komplett System zur Verfügung zu stellen. Deshalb war es für eine Erwähnung im Buch leider zu spät.
Um zu zeigen was sich alles in dem großen Paket befindet, habe ich ein Live Unboxing via Hangout on Air gemacht, als die Kamera bei mir ankam.
Gerade für blutige Anfänger im Hangout Business ist dieses System, das aus einer Verteilbox, einer Gegensprechanlage mit Fernbedienung und einer Top Kamera besteht, ein “No Brainer”. Aufstellen, Kabel anstecken und schon kann die Video-Konferenz oder die Livesendung mit externen Gästen aus der ganzen Welt beginnen. In der Packung sind vier Bestandteile, sowie dazu passende Kabel und Befestigungsmaterial.
1. Die Verteilbox
Die knapp zehn auf sieben Zentimeter kleine Box hat zwei Zuleitungen, eine Stromleitung mit 12 Volt 1 Ampere vom zugehörigen Netzteil sowie einem Mikro-USB Anschluss. Genau so viele Kabel gehen von der Box weg, eines zur Kamera und das andere zur Mikrofon- / Lautsprecher-Kombination. Die Kabel zur Kamera und zur Freisprecheinrichtung sind je fünf Meter und das USB-Kabel drei Meter lang. Damit kommt man erst einmal sehr gut zurecht.
2. Die Mikrofon- / Lautsprecher-Einheit
Die Mikrofon- / Lautsprecher-Kombination oder auch Freisprecheinrichtung ist mit 24 auf 24 Zentimetern das größte Teil des Komplett-Systems. Man stellt sie am besten in die Mitte des Tisches. Darauf sind sich alle Befehlstasten der beigefügten Fernbedienung redundant vorhanden. Die Fernbedienung passt in die Vertiefung über dem Tastenfeld und findet dort logischerweise ihren Platz bei Nicht-Gebrauch.
Darüber ist ein kleines monochromes Display, das die Betriebszustände und eventuelle Warnungen anzeigt. Bei nicht verbundenem Computer fordert das Display zum Verbinden der Kombination mit USB auf. Sehr schön ist auch der LED-Ring um die Bedieneinheit. Je nach Farbe kann man erkennen, ob das System ein Signal liefert (blau) oder ob das Mikrofon stumm geschaltet ist (rot).
An der Vorderseite sind an der linken und rechten Ecke Empfangsfenster für die Infrarot-Fernbedienung angebracht. So kann man aus unterschiedlichen Winkeln die Anlage steuern. Lautsprecher und zwei omnidirektionale Vollduplex-Mikrofone mit einer Reichweite von sieben Metern sind unter der silbernen Abdeckung verborgen. Durch eine sehr gute akustische Echounterdrückung und Rauschminderung lässt sich das System auch in geräuschvollen Umgebungen einsetzen. Durch die Entfernung von den Mikrofonen hört sich der Ton jedoch etwas hallig an.
3. Die Fernbedienung
Die beigefügte Fernbedienung legt man bei Nichtgebrauch am besten in die passende Vertiefung auf der Freisprecheinrichtung. Dann findet man sie beim nächsten Einsatz sicher wieder. Andernfalls muss man die Anlage mit den darunter liegenden Touch-Knöpfen bedienen, die bis auf den Bluetooth-Knopf an der Freisprecheinrichtung völlig identisch sind.
4. Die Kamera
Das Beste an dem Komplett-System ist die Kamera mit Carl Zeiss Objektiv und Full-HD Auflösung (1080p bei 30 Bildern pro Sekunde). Laut Logitech findet die Videocodierung in der Kamera statt, was die Grafikkarte des Computers entlastet.
Eine USB 2.0 Verbindung reicht für die Übertragung von Bild und Ton aus. Der eingebaute zehnfache optische Zoom erlaubt genial scharfe Bilder auch von weiter entfernten Objekten. Die Kamera ist mit der beigefügten Fernbedienung oder über die Tasten der Mikrofon- / Lautsprecher-Einheit steuerbar. Das mit 90 Grad sehr weite Bild erlaubt durch horizontales Schwenken einen einsehbaren Bildbereich von insgesamt 260 Grad bei fixiertem Kamerasockel.
In der vertikalen Richtung kann die Kamera um insgesamt 130 Grad nach oben oder unten geneigt werden. Die Schwenks laufen betont langsam und damit zuschauerfreundlich ab. Am Kamerasockel befindet sich eine Status-LED und ein weiteres Infrarotfenster zur Fernsteuerung der kompletten Anlage. Mit dem am Boden des Sockels angebrachten Stativgewindes lässt sich die Kamera nahezu universal aufstellen.
5. Anschluss an den Computer
Trotzdem die Kamera hauptsächlich für Windows-Computer entwickelt wurde, lässt sie sich auch am Mac sofort nach Anstecken des USB-Kabels in den Einstellungen der Video-Konferenzprogramme ansteuern. Zur Auswahl stehen Kamera, Mikrofon und Lautsprecher. Für Skype gibt es noch spezielle Treiber und Programme. Laut Beschreibung von Logitech ist das System optimiert für Microsoft Lync, mit Cisco-Produkten kompatibel, für Skype zertifiziert und mit Vidyo integriert. Uns hat natürlich vor allem die Einsatzfähigkeit im Hangout und Hangout on Air interessiert!
6. Einsatz des Systems im Hangout on Air
Wenn alles sauber über die Box und das USB-Kabel an den Rechner angeschlossen ist hört man deutlich, wie die Kamera einen Selbstest durchführt und die LED-Leuchten durch blau ihre Bereitschaft signalisieren. Anschließend können wir ohne aufwendige Treiber Installation die Logitech Conference Cam im Hangout on Air auswählen.
Auch beim Mikrofon und beim Lautsprecher wählen wir im Hangout on Air Menü die ConferenceCam CC 3000e Speakerphone aus.
Dann kann es los gehen mit dem Hangout on Air. Auch mit mehreren Teilnehmern im Hangout on Air kommt es zu keinen Rückkopplungen. Unsere Gegenüber konnten uns klar und deutlich verstehen. Verständlicherweise ist der Sound der Freisprecheinrichtung nicht so satt und klar wie mit einem Mikrofon direkt am Mund. Aber das Bild im Livestream ist genial gut. Selbst beim heran Zoomen kann man kleinste Details erkennen und der Unterschied zu der BC 950 oder C 930 ist deutlich sichtbar. Auch das scharf stellen geht relativ fix und genau. Mit Andreas Kühl von Energynet.de habe ich den ersten Test Hangout on Air mit der neuen Kamera durch geführt.
Mit einer kleinen Modifikation des Strom-Anschlusses für die CC 3000e sollte das System auch mobil mit meinem AGRITECHNICA Mini Ü-Wagen kompatibel sein. Denn die Stromversorgung müsste auch direkt über 12 Volt gehen. Leider ist die Aufschrift auf dem Ladegerät so klein, dass es mit dem bloßen Auge nicht lesbar ist. Nur mit der Vergrößerung durch die Fotolinse ist es mir gelungen die Polung, Volt und Ampere abzulesen.
Auch mit meiner Fernsehstudio Software BoinxTV ist die Kamera einsetzbar. Greenscreening geht genauso wie die einfache optimale Einstellung der Perspektive mit der Fernbedienung.
Fazit:
Die mit einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 899 Euro (Straßenpreis 750 Euro) doch sehr hochpreisig angesiedelte Logitech ConferenceCam CC 3000e ist aus meiner Sicht die derzeit beste USB-Webcam auf dem Markt.
Amazon-Link zur Logitech CC 3000e (Affiliate-Link)
Zusammen mit dem einwandfrei funktionierenden Sound-System und der sehr einfachen intuitiven Bedienbarkeit ist der Preis aber durchaus gerechtfertigt. Für Firmen die Video-Konferenzen zwischen Standorten abhalten wollen oder Live im Internet senden möchten, ohne sich groß mit der dazu nötigen Technik auseinander setzen wollen ist das System out of the Box einsetzbar. Auspacken, Aufbauen, Anschließen und Senden. Für Pressekonferenzen würde ich zwei von diesen Kameras einsetzen und via BoinxTV live schneiden. Schön wäre es für uns Livestreamer auch, wenn es die Kamera ohne die Freisprecheinrichtung für einen entsprechenden niedrigeren Preis geben würde.
Wer das System gerne einmal live testen möchte, der hat am 25.09.2014 in Frankfurt Gelegenheit in unserem Videoblogging-Workshop bei der DLG. Oder Ihr besucht das Streamcamp, unser zweites Barcamp rund um das Thema Live Streaming am 18. und 19. Oktober 2014 in München. An beiden Veranstaltungen werden wir die Logitech ConferenceCam CC 3000e mit dabei haben.
Wenn Ihr noch Fragen und Ideen zum Video-Konferenzsystem habt, schreibt einfach einen Kommentar.
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