Die ganze Welt als Display – #AugmentedReality!

Wenn Kinder die heute geboren werden, in 15 Jahren einen Kinofilm aus dieser Zeit sehen, werden Sie beim Anblick von Menschen die auf bunt leuchtende Täfelchen in den Händen starren, fragen ob das nicht gefährlich sei. Denn bis dahin werden wir die Displays in Brillen oder sogar Kontaktlinsen verbaut direkt vor dem Auge tragen.

Die Displays der Handys waren zu Beginn der Mobilfunk Ära sehr klein im Vergleich zum Rest der Geräte. Die Geräte dienten auch nur zum Telefonieren. Textnachrichten waren eher ein Abfallprodukt und mit nur 160 Zeichen auch gut auf den Micro-Displays lesbar.

Handydisplay Motorola Star Tac aus dem Jahr 1997

Handydisplay Motorola Star Tac aus dem Jahr 1997 Foto: Schleeh

Mit dem iPhone, das 2007 von Apple auf den Markt gebracht wurde, änderte sich diese Entwicklung. Das Display wurde zum zentralen und größten Bestandteil des Smartphones. Genau wie bei den Computer-Bildschirmen und den Fernsehern ging der Trend in den letzten Jahren zu immer größeren Bildschirmoberflächen oder mehreren Screens. Das Revolutionäre am iPhone war die Verlegung der Tasten auf den Screen. Apple ersetzte damit die Unveränderbarkeit der Hardware durch eine Kontextbhängige Flexibilität der Software. Tasten werden nur angezeigt, wenn man sie auch braucht.

Apple iPhone Vorstellung Lasershow T-Mobile 2007 Düsseldorf

Apple iPhone Vorstellung Lasershow T-Mobile 2007 Düsseldorf Foto: Schleeh

Wie bei Computer Technologien üblich, sind seit 2007 sowohl die Rechenleistung als auch der verfügbare Speicherplatz gestiegen. Die Displays wurden immer hochauflösender und brillanter. Selbst Apple konnte sich zuletzt dem Trend zum Phablet, einer Mischung aus Smartphone und Tablet, nicht mehr verschließen. Die erneuten Rekordzahlen beim Absatz der neuen iPhones geben Apple recht. Auf der anderen Seite zeigen die stagnierenden oder sogar rückläufigen Zahlen bei Tablets eine gewisse Kannibalisierung durch die Phablets an. Wer will auch  drei verschiedene Geräteklassen mit sich herum schleppen.

Doch mit Phablets wie dem iPhone 6 plus oder dem Samsung Galaxy Note ist die Grenze der Tragbarkeit erreicht. Mehr als 6 Zoll passt nicht in die Hosen- oder Jackentasche, selbst wenn der Bildschirm keinen Rand mehr hat. Selbst wenn das verwöhnte Auge des heutigen Digital Native nach noch mehr Bildschirmgröße lechzt, ohne Falt-, Roll oder einem Projektionsmechanismus lassen sich die großen Bildschirmdiagonalen nicht mehr Hosentaschentauglich transportieren. Die ersten gebogenen Displays bei Phablets und Fernsehern sind die Vorboten der biegsamen Bildschirme der Zukunft.

iPhone 6 und 6 Plus im Vergleich

iPhone 6 und 6 Plus im Vergleich Foto: Schleeh

Die TU Darmstadt und Samsung haben in der jüngeren Vergangenheit schon solche Roll- und Faltdisplays vorgestellt. Aber auch dadurch wird der Gigantismus nicht aufzuhalten sein. Der Mensch als visuelles Wesen verlangt nach immer größeren und hoch auflösenden Displays. Am Besten ist es, wenn das gesamte Sichtfeld vom Bildschirm abgedeckt werden kann und das noch so mobil wie möglich. Damit das dann alltagstauglich bleibt, kommt nur eine Verkürzung der Distanz zum Auge und die damit einhergehende Verkleinerung des Bildschirms als Lösung übrig. Der Run auf die Virtuelle Datenbrille Oculus Rift und die von Facebook gezahlten Milliardenbeträge zeigen die Marschrichtung an. Damit der Brillenträger aber auch noch seine Umgebung wahr nehmen kann, kommen nur Durchsicht-Displays und damit Augmented Reality Anwendungen in Frage.

Zuerst werden wir uns noch an Brillen mit klobigen Gestellen gewöhnen müssen. Irgendwo muss die Technik ja untergebracht werden. Doch irgendwann werden die in den Brillen verbauten Displays immer kleiner und hoch auflösender produziert werden können. Selbst die Kamera wird in der Kontaktlinse der Zukunft direkt auf dem Display unter gebracht werden können. Fraunhofer COMEDD hat in dieser Richtung schon viel versprechende Entwicklungen in der Pipeline.

Augmented Reality durch die Sony Brille republica 2014

Augmented Reality durch die Sony Brille republica 2014 Foto: Schleeh

Mit diesen Brillen / Kontaktlinsen werden dann ganz neue Anwendungen möglich sein.

Ein Beispiel liefert dieser Film:

Die Steuerung wird dann mit Entwicklungen wie Thermal Touch von Metaio vorgenommen. Damit wird jedes reale Objekt zur Interaktionsfläche.

Thermal Touch 3D Objekte

Thermal Touch 3D Objekte Foto: Metaio GmbH

Wer will dann noch auf ein großes buntes Täfelchen starren?

Die Zukunft hat schon begonnen und wer am 29.10.2014 oder 30.10.2014 in München ist sollte sich noch schnell ein Ticket für die InsideAR 2014 sichern. Auf der Messe der Münchner Firma Metaio in der kleinen Olympiahalle kann man sehen, was schon jetzt mit Augmented Reality möglich ist.

Ich werde für Metaio und Bloggercamp.tv live von der Zukunftsmesse in München berichten.

Wir sehen und hören uns!

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