,

Blind aber glücklich

Vor einer Woche waren wir auf einem runden Geburtstag eingeladen. Der Bruder des Geburtstagskindes ist Anfang 60 und erst vor 4-5 Jahren erblindet. Da wir in die gleiche Richtung fuhren, haben wir ihn und seine Tochter ein Stück des Weges mit genommen. Während der Autofahrt unterhielten wir uns. Da er wie ich ein passionierter Fahrradfahrer ist und war, drehte sich unser Gespräch erst um das Fahrradfahren und Alpenüberquerungen. Heute fährt er Tandem und hat noch viel Spass dabei. Mir fiel schon bei den letzten Begegnungen auf welche massive Lebensenergie er trotz seiner verlorenen Sehkraft versprühte. Es schien ihn nicht unglücklich gemacht zu haben, das er sein Augenlicht verloren hatte.

Annehmen was ist! Ein sehr wichtiger heilender Satz in der systemischen Arbeit! Denn wer sein Schicksal und damit das Leben annimmt, kann das Beste daraus machen. Dagegen ankämpfen kostet Kraft und Energie. Am Schlimmsten aber ist Jammern und Wehklagen. Denn das hilft weder dem Betroffenen und schon gar nicht den anderen Menschen!

Obwohl er in Frührente hätte gehen können, geht er auch heute noch seinem Beruf als Psychologe nach. In diesem Beruf kommt ihm seine Behinderung sogar zu Gute. Denn das Zuhören wird nicht vom visuellen Eindruck, den ein Mensch macht, gestört.

Ich habe höchsten Respekt vor Menschen wie ihm, die ein derartiges Schicksal annehmen und das Beste daraus machen. Ein weiteres großes Vorbild für mich ist für mich Nick Vujicic. Er wurde ohne Arme und Beine geboren. Aber seht selbst was er daraus macht und wie er andere Menschen inspiriert.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Kommentar verfassen