Ort des Chaos – Die Wohnmobilgarage

Heckgarage aufgeräumt
Wenn es in Deiner Garage so aussieht, dann musst Du diesen Artikel lesen

Raum für alles mögliche?

Die Wohnmobil Garage – viel Raum für alles, was man beim Camping Urlaub dabei haben will. Fahrräder, Grill, Tisch und Stühle oder Sportgeräte bis hin zum Kleinwagen passen je nach Größe und Tragfähigkeit in den Raum, den viele Wohnmobile im Heck haben. Wir beschränken uns in diesem Artikel auf „normal“ große Wohnmobil Garagen, die in der Größe bis zu 4.000 Liter Volumen reichen. Da passen noch Fahrräder und Mopeds, aber keine Autos rein.

Bei der Auslieferung ist die Garage meist leer, bis auf dort vom Hersteller gelagerte Zubehörteile. Bessere Garagen sind mit Riffelblech, Filz und Zurrschienen samt Ösen ausgestattet. Manche haben sogar schon eine Beleuchtung. Auch die Öffnungen sind sehr wichtig, denn bei kleinen Öffnungen bekommt man keine großen Gegenstände hinein und bei nur einer Öffnung fällt es schwer überall gut dran zu kommen. Die meisten der genannten Dinge kann man aber später noch nachrüsten.

Heckgarage bei Auslieferung

Gewicht und Tragfähigkeit

Was man nicht nachrüsten kann, ist die Tragfähigkeit und das Volumen einer Heckgarage. Daher sollte man sich vor dem Kauf sicher sein, was da später alles rein soll. Die Tragfähigkeit ergibt sich aus zwei limitierenden Größen. Zum einen ist es die reine Tragfähigkeit des Bodens, welcher in der Garage verbaut ist. Der zweite Faktor ist die Hebelwirkung der voll beladenen Garage, die nahezu immer hinter der letzten Achse liegt. Zudem spielt auch noch das zulässige Gesamtgewicht eine Rolle. Im Falle unseres Eura Mobil Profila T695 EB kann die Garage mit maximal 250 kg belastet werden, denn der Boden ist aus GFK und hinter dem Fahrgestell extra abgesenkt.

Maximales Gewicht Heckgarage – Bitte nicht mehr einladen!
Auch die zulässige Gesamtmasse und die Achslasten des Fahrzeugs limitieren die Beladung der Heckgarage

Optimale Raumnutzung – Multifunktionale Heckgarage

Eine Heckgarage ist erst einmal ein mehr oder weniger großer, meist rechteckiger Raum. Wir nutzen unser Wohnmobil sowohl im Winter wie auch im Sommer. Da nimmt man natürlich unterschiedliche Gegenstände mit. Im Sommer sind das die Fahrräder, die viel Platz brauchen. Ich möchte mir auch bald wieder ein Boot anschaffen. Nein, keine Kanus wie Jürgen Rode sie hat, die passen nicht in die Heckgarage. Mir schwebt eine aufblasbares Boot vor, wie ich es schon einmal hatte. Im Winter kommen die Skiausrüstung, Schneeschuhe und Schlitten in die Heckgarage. Auch eine Leiter, zusätzliche Dämmmatten für das Fahrerhaus und eine Schneeschaufel teilen sich den Raum im Heck. Besonders im Winter gilt bei Wohnmobilen mit Frontantrieb, bloß nicht zu viel Gewicht in die Heckgarage, denn sonst fehlt an den Vorderrädern die Traktion. Warum das so ist, seht Ihr in dem Bild mit den roten Pfeilen.

Zusätzliches Gewicht in der Heckgarage entlastet die Vorderachse

Ich habe die Wartezeit auf unser erstes neues Wohnmobil damit verbracht, mir zu überlegen, wie man die Garage am Besten einrichtet. Als Erstes kamen aus meiner Sicht überflüssige Dinge, wie der Fiat Werkzeugkoffer und die schwarzen Keile raus. Auch die Kurbel für die Markise habe ich an einen neuen Platz verlegt. Die nächste Überlegung war, wo sollen der Tisch und die Stühle hin? Wie kann man Werkzeug, Kabel und alle kleinen Dinge, die man in einem Wohnmobil braucht hin packen. Leider hat die erste Halterung für die Fahrräder nicht gut gehalten und es war auch aufwändig die Fahrräder rein und raus zu packen.

Erster Versuch Einrichtung Heckgarage

Dann habe ich im ersten Winter ein Regal mit vier Auszügen selbst geplant und eingebaut. Darauf war ich mächtig stolz. Man konnte die unteren drei Kisten auf Auszügen heraus ziehen. Aber nach dem ersten Urlaub damit war mir klar, das passt gar nicht. Denn die Schubladen waren nur im heraus gezogenen Zustand zugänglich. Da standen aber die Fahrräder davor, also hätte man erst die Fahrräder ausladen müssen, um mal schnell an einen kleinen Gegenstand in einer der Kisten zu kommen.

Tolle, aber leider nicht praktische Auszüge

Das wurde nach dem Urlaub schnell wieder umgebaut. Jetzt sind es nur drei Kisten mit genügend Abstand zum Hineingreifen von oben. So kommt man auch an den Inhalt in den Kisten, wenn die Fahrräder oder andere Gegenstände in der Garage stehen. Wenn genügen Platz ist, kann man die Kisten auch herausheben. Die Auszüge werden anderweitig verwendet und wurden ausgebaut.

Neu nur noch drei Kisten mit Platz zum von oben hinein zu greifen

Wer das gerne nachbauen möchte, der sollte ausmessen, wie hoch die Garage ist und sich die Kisten vorher besorgen um dann genau auszumessen wie lang die Einzelteile sein müssen. Bei Motedis habe ich mir dann die Aluprofile passend zugeschnitten anliefern lassen. Zum Verbinden empfehle ich die Eckwinkel. Hier meine Stückliste, wie ich sie für die ursprüngliche Konstruktion mit den vier Kisten und Schubladen bestellt hatte. Für die jetzige Version braucht man wesentlich weniger Material. Die Kisten bekommt Ihr im Baumarkt oder hier.

Wenn man die Heckgarage multifunktional hält, dann kann man sie auch für Umzüge nutzen. Denn dann passt da richtig ordentlich was rein.

Die Heckgarage als Umzugshelfer

Ladungssicherung

Gerade bei großen Heckgaragen ist die Ladungssicherung ein ganz wichtiger Punkt. Generell gilt die Regel: Je schwerer, desto weiter nach unten und möglichst an eine Wand in Fahrtrichtung, damit es bei einem Aufprall nicht nach vorne schießen kann. Wie eine Wohnmobil Garage nach einem Unfall auf der Autobahn aussieht seht Ihr in diesem Bild.

Wohnmobil Garage nach einem Unfall

Deshalb immer auf eine gute Sicherung der Ladung achten. Bei einer Kontrolle durch die Polizei drohen bei schlechter Ladungssicherung empfindliche Strafen. Besonders die Befestigung der Fahrräder in der Heckgarage war für mich nicht zufriedenstellend. Deshalb habe ich jetzt inzwischen die dritte Version. Die Idee kam aus einer Eura Mobil Gruppe auf Facebook. Das Problem an unserem Eura Mobil ist, dass die Decke der Garage nur in der Mitte fest ist. Die Einzelbetten links und rechts lassen sich hochklappen. Daher kann man in diesen Bereichen nichts an der Decke der Garage befestigen. Bei mir hängen nur die LED-Leuchten mit Bewegungsmelder dran. Die sind sehr praktisch, da sie nur angehen, wenn es dunkel ist und sich was bewegt. Sie lassen sich über USB wieder aufladen und ich habe davon auch in den Schränken welche mit Klettband angebracht, damit man sie zum Laden wieder abnehmen kann. In der Mitte der Heckgarage sind an dem festen Teil zwischen den Betten Aluminiumprofile. Das sind die stabilsten Teile in der Decke. Daran habe ich einen Fiamma Bike-Block Halter befestigt, an diesem befinden sich zwei Arme um die Fahrräder bei der Stange zu halten.

Die Vorderräder werden mit Saughebern gehalten, an welchen ich Radstopper für breite Mountainbike Reifen mit Klettbändern befestigt habe. Der Vorteil an dem sehr glatten GFK-Boden in unserem Eura Mobil ist, das die Saugheber dort sehr gut halten.

Saugheber mit Radstoppern in der Wohnmobilgarage

Wichtig ist es, das alle Gegenstände in der Heckgarage gegen ein Verrutschen oder herumfliegen in Kurven oder bei starkem Bremsen gesichert sind. Dazu kann man die Verzurrschienen sehr gut nutzen. Ich habe mir für die beiden Verzurrschienen noch zusätzliche Verzurrhaken besorgt. Zusätzliche Haken, um Expander oder Verzurrbänder anzubringen, sowie Dämmmatten um Beschädigungen durch Vibrationen zu vermeiden vervollständigen die Ladungssicherung. Erst wenn nichts mehr wackelt bin ich zufrieden und fahre los. Auch sollte man unterwegs bei Pausen einmal in der Heckgarage nachsehen, ob sich nicht doch etwas gelockert hat und es dann wieder befestigen.

Überlegungen bei der Einteilung und Beladung der Heckgarage

Aus Erfahrung wird man klug, das trifft auf meine Ambitionen bezüglich einer aufgeräumten Heckgarage zu. Aber es muss passen. Manchmal muss man sich wieder etwas Neues überlegen, wenn neu angeschaffte Gegenstände in der Garage Platz finden sollen. Unsere Lafuma Stühle mussten wir leider entsorgen, da die Plastikteile spröde wurden und nach über 20 Jahren gebrochen sind. Die alten Stühle passten wunderbar in die Nischen an der Rückwand der Heckgarage.

Die alten Lafuma Stühle haben perfekt in die Nischen gepasst

Die neuen Stühle waren schwerer und auch breiter, daher musste ein neuer Platz gefunden werden. Zuerst hatte ich sie nur auf dem Podest in Fahrtrichtung zusammen mit dem Tisch und der Solartasche verzurrt. Da wurde aber die Kiste in der Einbuchtung verdeckt. Daher habe ich mir einen Haken gekauft und jetzt hängen die Stühle direkt unter der Decke.

Die neuen Stühle griffbereit in der Wohnmobil Heckgarage

Beachten sollte man bei der Einteilung auch, was man häufig im Zugriff hat und was man weniger oft braucht. Alles was man häufig braucht sollte leicht erreichbar sein. Selten gebrauchte Gegenstände können auch schwieriger zu erreichen sein. Was Ihr gar nicht mehr braucht, solltet Ihr regelmäßig aus der Heckgarage entfernen. Das bringt sonst nur Nachteile wie die Gefahr der Überladung und einem höheren Treibstoffverbrauch.

Beladungstabelle mit Gewicht so weiß man immer, was wo ist und wieviel es wiegt

Ich habe mir dazu eine Tabelle in Numbers am Mac erstellt, in der ich alles inklusive Gewicht eingetragen habe, was sich in der Heckgarage befindet. Damit findet man dann auch Sachen, die man braucht und von denen man vergessen hat in welchem Bereich man sie verstaut hat. Alles was sich gerade im Wohnmobil befindet wird angehakt und ich kann dann das Gesamtgewicht des Mobils abschätzen.

*Dieser Blogpost enthält Amazon Affiliate Links zu darin beschriebenen Produkten, die ich alle selbst gekauft und im Einsatz habe.

Ich hoffe ich konnte Euch ein paar gute Anregungen zum Thema Heckgarage geben? Wie sehen Euere Heckgaragen aus? Habt Ihr gute Tipps für uns? Schreibt es uns in die Kommentare.

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