Leider bekommt mein #Audi A4 kein Update wie ein #Tesla !

Warum unsere deutschen Automobilhersteller noch viel von Tesla lernen können, darum geht es in diesem Artikel.

Auslöser war dieses YouTube-Video, das ich kurz nachdem ich Ende März 2016 meinen neuen Audi A4 Avant in Ingolstadt abgeholt habe, auf YouTube entdeckte. Wenn Ihr das Video startet wird dort von der Kompatibilität des A4 mit Smartwatches und der Möglichkeit über die MMI-App und die Smartwatch nachzusehen, ob alle Türen abgeschlossen sind. Sollte das nicht der Fall sein kann man mit der App respektive der Smartwatch nachträglich absperren.

Nachdem ich sowohl die dafür notwendige MMI-Ausstattung als auch eine passende Smartwatch besaß, wollte ich das auch gerne nutzen.

Meine Anfrage wie ich es hin bekommen kann, konnte mir erst mein Händler abschließend beantworten. Die Antwort lautete sinngemäß:

„Diese Funktion ist erst mit dem 2017er Modell möglich, auch eine Nachrüstung per Software Update ist nicht möglich.“

Als ich das hörte, dachte ich mir, wie rückständig doch diese Modellpolitik ist. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es an einer nicht verbauten Hardware in meinem Fahrzeug liegen könnte. Also muss es wohl daran liegen, dass Audi im Gegensatz zu Tesla nicht in der Lage ist neue Funktionalitäten per Software Update in ein gerade einmal vier Monate altes Fahrzeug einzuspielen. Das entwertet das Fahrzeug aus meiner Sicht enorm im Gegensatz zu einem 2 Jahre alten Tesla, der auch dann noch reine auf Software basierende Updates bekommen kann. Dabei ist das bei Tesla schon ein alter Hut, wie man in unserer Bloggercamp.tv Sendung vom 24.10.2012 sehen kann.

Was mich letztendlich dazu bewogen hat hier in meinem Blog darüber zu schreiben, war ein weiterer Artikel über Tesla, den ich letzte Woche zur Update-Politik von Tesla lesen musste.

Dort schreibt Mario Herger:

Irgendwann 2017 werden Teslabesitzer aufwachen und ihr Fahrzeug wird vollautonom fahren können. Ein über Nacht eingespielter Softwareupdate wird in der zweiten Hälfte 2017 – vielleicht sogar früher oder spätestens 2018 – den Autopiloten aktualisiert haben und Gebrauch des seit Oktober 2016 in allen neuen Fahrzeugen eingebauten Autopilot Hardware Kit machen.

Das sollten unsere Automobilhersteller auch machen. Heute schon Hardware verbauen, die man dann in ein paar Jahren per Software Update für die Kunden im Fahrzeug als Upgrade nutzbar macht. Damit bindet man die Kunden an die Marke und schafft einen Wow-Effekt. Sicher gibt es viele Fahrzeugbesitzer, die bei dieser Art des Zugriffs auf Ihr Fahrzeug Angst vor Hackern haben. Die Sicherheit sollte auf alle Fälle gewahrt werden, aber ich gehe sicher davon aus, das auch die deutschen Premium Fahrzeuge heute schon von außen über Mobilfunk angesprochen werden können.

Warum aber wird das dann nicht auch zum Wohle des Kunden eingesetzt. Tesla hat hier viel von Apple abgeschaut. Der hohe Preis für ein iPhone und dessen hoher Wiederverkaufswert liegt auch an der Fähigkeit bis zu 4 Jahre gut mit den zukünftigen Betriebssystem-Updates mit zu halten.

Also liebe Audi:

Ihr baut tolle Fahrzeuge und ich bin mit meinem Audi A4 Avant auch sehr zufrieden. Ich kann jedoch überhaupt nicht nachvollziehen, warum ich nach vier Monaten mit einem in der Funktionalität eingeschränkten „2016“ Modell sitzen muss, wo die jetzt ausgelieferten Modelle rein Softwaretechnisch mehr können als mein Wagen.

Was meint Ihr dazu? Kann mir eventuell jemand verraten warum das nicht geht?

Schreibt es mir in die Kommentare.

5 Kommentare
      • Edwin Palesch sagte:

        Es ist halt schon die Frage erlaubt, ob dieser Konzern gewillt ist und auch die innere Fähigkeit hat, so weit in die Zukunft zu denken. Da bin ich jetzt nicht davon überzeugt.
        Zum Anderen stellen sich ja die Kunden dieses Konzerns nicht auf die Hinterbeine, wenn sie etweas gekauft haben was eben so nicht funktioniert. Es will ja keiner zugeben, das er sich da blauäugig „verkauft“ hat.

  1. rschlege sagte:

    Das Feature mit den Updates ist nicht so einfach wie man sich das vielleicht vorstellt. Es handelt sich im Auto nicht um einen einzelnen Rechner, sondern um ungefähr 50 Subsysteme mit jeweils eigener Firmware. Voraussetzung, um da etwas aktualisieren zu können ist deshalb, dass sich die einzelnen Subsysteme über das Bordnetz aktualisieren lassen. Das bedingt unter anderem, dass während dem Update Prozess die Authentizität und Integrität der Software geprüft wird, bevor sie eingespielt wird. Der Einspielprozess muss ausserdem so zuverlässig funktionieren, dass das einzelne Subsysteme garantiert wieder bootet nach dem Update.
    Das Ganze birgt natürlich auch ein gewisses Risiko, z.B. für den Fall, dass die Überprüfung der Software nicht zuverlässig ist.

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    • Hannes Schleeh sagte:

      Vielen Dank für die technische Aufklärung. Mich würde dann aber interessieren, wie es Tesla hin bekommt? Haben die einen zentralen Rechner, oder bessere Update Prozesse? Warum kann nicht einmal Audi oder der Händler selbst seine Fahrzeuge updaten?

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