Die Möglichkeit Kugelpanoramen zu erstellen, war für mich das entscheidende Feature bei der Anschaffung meines Google Nexus 4 im letzten Jahr. Hätte es diese Funktion damals auch Samsung Galaxy S 3 gegeben, dann wäre ich bei diesem tollen Smartphone geblieben. So hat sich meine Tochter über das S 3 gefreut. In diesem Blogpost habe ich bereits die Grundlagen zur Erstellung von Photospheres erklärt. Inzwischen hat Google weiter an der Technik geschraubt und auch ein paar nette Möglichkeiten auf Google Maps eingeführt, die ich Euch gerne zeigen möchte. Doch der Reihe nach. Wenn ich ein Kugelpanorama mache, versuche ich möglichst weit weg von hohen und geraden Linien zu stehen. Je näher solche Linien sind, desto mehr empfiehlt sich der Einsatz des Nodalpunktadapters. Dazu gibt es inzwischen eine noch einfachere Bauanleitung als die für meinen. Mit dem Update der Camera App ( steht inzwischen allen Android Smartphones mit Version 4.4 oder KitKat die Möglichkeit zur Verfügung Kugelpanoramen oder Photospheres zu erstellen. Die neue App bringt einige Verbesserungen mit. 1. Statt bisher mit 2508 x 1253 Pixeln können nun Aufnahmen in einer Auflösung von 9728 x 4860 Pixeln pro Panorama gemacht werden. 2. Die Abbildungen werden von der Software wesentlich besser zusammengefügt 3. Die Anzeige der gemachten Bilder ist besser, so das man nicht so leicht welche auslässt Zusätzlich hat Google mit Lens blur noch eine fünfte Möglichkeit in der App eingeführt. Man kann jetzt mit der Kamera fokusierte Bilder erstellen. Das bedeutet, man erstellt ein Bild mit unterschiedlichen Schärfen. Danach wählt man aus, was scharf und was unscharf sein soll. Damit erhält man einen Effekt, wie man in sonst nur bei hochwertigen Digitalkameras bekommt. Hat man die Kugelpanoramen erstellt und auf Google Maps hochgeladen, kann man diese zu einer virtuellen Tour zusammenstellen und verbinden. Ich habe das mit den Panoramen der Augmented Reality Museumstour von letzter Woche gemacht. Los geht es vor dem Museum:
Der erste Raum auf der Kugelpanorama Tour ist der Rittersaal mit den Rüstungen.
Weiter geht es in den Raum mit den Büsten.
Dann in die Halle mit den Kirchenbildern.
Von dort geht es zum Priester im Boot.
Nun noch zum schwebenden Merkur
Und zuletzt in den Saal mit der wunderschönen Stuckdecke.
Leider sind die Aufnahmen aus dem Museum noch vor Einführung der neuen Camera App gemacht worden und im Museum darf man weder Stativ noch Blitz verwenden. Deshalb sind auch einige Parallaxen-fehler in den Bildern zu sehen. Um die zu unterbinden, kann man sich sehr einfach einen so genannten Nodalpunkt Adapter bauen. Der sorgt dafür, das die Linse der Smartphonekamera immer am gleichen Punkt bleibt. Damit bekommt man dann auch sehr enge Räume noch einigermaßen ansehnlich hin. Ich habe Euch hier einmal die Innenräume von zwei Landmaschinen und zwei PKW’s fotografiert und als Tiny Planet eingestellt. Tiny Planet geht ganz einfach am Smartphone aus einer Photosphere heraus zu erstellen. An den Aufnahmen erkennt man auch sehr schön die Fortschritte der neuen Camera App. Die Landmaschinen wurden mit der Vorgängerversion, die PKW’s mit der Neuen und beide Varianten mit dem selben Stativ gemacht.
Wie man ein ganz einfacher Nodalpunkt Adapter ausehen kann, seht Ihr in diesem Video und auf meinen Bildern von meinem Selbstbau.
Mit den Kugelpanoramen bin ich als Cyber-Künstler auf der Ausstellung bei uns im Ort aufgetreten, was nicht nur die Besucher, sondern auch unser Lokal Fernsehen INTV.de fasziniert hat. Ich habe Euch den Ausschnitt über mich bei YouTube im Mashup einer unserer Bloggercamp.tv Sendungen eingestellt.
Um Kugelpanoramen aufzunehmen gibt es immer mehr Spezialkameras. Am besten gefällt mir die Bublcam aus Canada. Mit ihr lassen sich nicht nur Photspheres mit einem Klick aufnehmen, sondern auch ganze Filme drehen. Der mit der Bublcam an der Drohne hat es mir besonders angetan! 😉
http://www.bublcam.com/share/cdn.php?v=Drone_video_1min.mp4&b=.43&c=.65&s=.6&z=.20&i=true)
Das geht heute schon mit sechs in einem Spezialkonstrukt zusammen gebauten GoPro Kameras. Der Bremer Journalist und Filmer Jonas Ginter zeigt auf seiner Webseite sehr schön wie so ein fertiger Tiny Planet Film aussehen kann
Für Rettungskräfte und Polizei haben die Amerikaner die Kugelcamera Bounce entwickelt, die man einfach in einen Raum hineinwirft. Draußen kann man dann sehen wie es im Raum aussieht.
Ein ähnliches Konzept verfolgt die Wurfkamera Panono, die mittels eines Beschleunigungssensor am höchsten Punkt eines Wurfes alle 36 eingebauten Handycameras gleichzeitig auslöst und so ein Kugelpanorama knipst.
Welche technischen Lösungen für Kugelpanoramen kennt Ihr denn noch? Schreibt es in die Kommentare.